Aktuelles zur Digitalisierung für Wirtschaftsprüfende
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Bildquelle: Mike Petrucci (Unslpash)
29/09/2023
| Digitale Transformation
An der Digitalisierung führt für den Berufsstand kein Weg vorbei. Neben der Nachhaltigkeit ist es das Blockbusterthema der Branche. Denn die Unternehmen setzen mehr und mehr auf Digitalisierung in ihrer Geschäftstätigkeit, was sich auf Prüfung und Beratung auswirkt. Die digitale Weiterentwicklung eigener Arbeitsprozesse erhöht die Attraktivität der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und vermittelt dem Nachwuchs ein attraktives Signal. Daher verwundert es nicht, dass beim diesjährigen IDW Jahreskongress am 14. und 15. September 2023 zahlreiche Group Sessions angeboten wurden, die diesen Trend widerspiegelten. Eine Bestandsaufnahme.
Digitalisierung ist ein zentrales Thema in der Wirtschaftsprüfung – die Workshops des diesjährigen IDW Jahreskongresses spiegeln die Palette der Trendthemen wider. Weitere Fortbildungen in diesem Herbst bieten die IDW Landesgruppen – in Präsenz z.B. bei den Herbstveranstaltungen in Oberammergau (Cyberkriminalität), Stuttgart (Digitale Tools in der Abschlussprüfung) und Berlin (IT-Prüfung im Mittelstand, ChatGPT). Die IDW Akademie organisiert zahlreiche Seminare in Präsenz und Online sowie die Qualifizierungskurse zum IT Auditor IDW. Einzelheiten finden sich im Veranstaltungskalender der IDW Gruppe.
Digitalisierung der Unternehmenstätigkeit
Die Digitalisierung von Geschäftsmodellen stellt die Abschlussprüfung vor besondere Herausforderungen. Digitale Geschäftsmodelle kommen häufig vor als Subscription-Modelle, Smart Service-Modelle, Vermittlungs- bzw. Handelsplattformen, Free Service-Modelle, Freemium Service-Modelle oder als Kombination. Bei der Abschlussprüfung haben die Prüfung der Leistungserbringung, die Risikoidentifizierung und -beurteilung besondere Relevanz; ebenso steht die IKS-Prüfung im Fokus. Der Arbeitskreis „Technologisierung der Abschlussprüfung“ des IDW hat konkrete Beispiele in seinem Fragen-und-Antworten-Papier beleuchtet (siehe auch: Digitale Geschäftsmodelle: Darauf ist bei der Abschlussprüfung zu achten).
Zunehmend setzen die Unternehmen KI (Künstliche Intelligenz) ein, um Fragen zu beantworten oder alltägliche Aufgaben zu bearbeiten. KI wird in den Zukunftstechnologien des 21. Jahrhunderts zunehmend eingesetzt werden, ob Cloud Computing, Industrie 4.0., Internet der Dinge oder Social Media. Auch hier stellt sich die Frage der Auswirkungen auf die Abschlussprüfung. Das IDW hat mit IDW PS 861 (03.2023) einen Prüfungsstandard zur Prüfung von KI-Systemen entwickelt, der in einer Group Session vorgestellt wurde.
Digitalisierung in der Wirtschaftsprüfungspraxis
Um konkurrenzfähig und attraktiv zu bleiben, ist es geboten, in der Wirtschaftsprüfungspraxis digitale Kompetenzen weiterzuentwickeln und sich eine Digitalisierungsstrategie zu geben. Neben der Schaffung technischer Voraussetzungen betrifft dies sowohl interne Prozesse als auch die Zusammenarbeit mit der Mandantschaft. Eine stetige digitale Fortbildung, die alle Mitarbeitenden umfasst, ist dabei von Vorteil.
Dies gilt auch für die mittelständische Kanzlei. Daher bildete die Implementierung technologischer Anwendungen beim Erfahrungsaustausch mittelständischer Wirtschaftsprüfungspraxen eines der zentralen Themen.
In Zeiten von Big Data ist die Datenanalyse in der Jahresabschlussprüfung von großer Bedeutung. Denn die rasante Zunahme an Daten der vergangenen Jahre macht eine vollumfängliche manuelle Prüfung unpraktikabel. Kernpunkte für die Wirtschaftsprüfungspraxi in diesem Zusammenhang sind u.a. eine zielgerichtete Datenanforderung, die Datenbereitstellung sowie die Aufbereitung und Validierung der Daten. So können beispielsweise die Erfassung an ungewöhnlichen Tagen oder betragsmäßig hohe Buchungen untersucht werden.
Der digitale Prüfungsbericht und Bestätigungsvermerk unter Nutzung der qualifizierten elektronischen Signatur wirft rechtliche, technische und prüferische Fragen auf, die beim Jahreskongress erörtert wurden (siehe auch: Digitale Prüfungsberichte und Bestätigungsvermerke: Praktische Erfahrungen). Ein weiteres Verfahren, an dem zahlreiche Praxen teilnehmen, ist der Digitale Finanzbericht zum Austausch von Finanzinformationen zwischen Unternehmen, Wirtschaftsprüfern sowie Banken und Sparkassen.
Bei allen Innovationen gilt es, die Cybersicherheit nicht aus dem Blick zu verlieren, da Cyber-Security-Maßnahmen Teil einer gewissenhaften und verschwiegenen Berufsausübung von Wirtschaftsprüfenden sind. Die Bedrohungen sind vielfältig und umfassen u.a. Schad- und Erpressungssoftware, Bedrohungen der Nichtverfügbarkeit von Diensten (Denial of Service) und Social Engineering unter Ausnutzung menschlichen Verhaltens (hierzu auch: Vorsicht vor Juice Jacking). Geeignete Maßnahmen personeller, organisatorischer, technischer und infrastruktureller Natur sind daher geboten, die auch die Schulung von Mitarbeitenden und ein Notfallmanagement umfassen (siehe auch unseren Blogartikel zur Bedrohungslage).
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