EPS 850 neu gefasst: Was sich bei der Projektprüfung jetzt ändert
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Bildquelle: Scotch (Adobe Stock)
18/06/2025
| Recht und Regulierung
| Projektprüfung
Mit dem neuen Entwurf des Prüfungsstandards IDW EPS 850 ändert sich die Herangehensweise an projektbegleitende Prüfungen grundlegend. Prof. Dr. Jonas Tritschler und Stefan Arendt erklären in der WPg, was das für agile Projekte, internationale Standards und die Rolle des Wirtschaftsprüfers bedeutet.
Mit der Neufassung des IDW EPS 850 wird die projektbegleitende Prüfung zum strategischen Prüfungsinstrument – offen für agile Methoden, vielfältige Projektarten und klare, risikoorientierte Kriterien. Statt IT-Nische jetzt Transformation im Fokus.
Dieser Blogbeitrag wird in Kooperation mit der Fachzeitschrift „Die Wirtschaftsprüfung“ zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um eine redaktionell stark gekürzte Fassung. Den vollständigen Artikel lesen Sie in der WPg 8/2025, S. 400.
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Vom IT-Check zum Projektkompass
Der bisherige IDW PS 850 war klar auf Projekte bei IT-gestützten Rechnungslegungssystemen zugeschnitten. Das ändert sich jetzt: Die neue Fassung öffnet sich für die Prüfung jeglicher Projektarten – etwa Compliance-Programme, organisatorische Transformationen, Einführung neuer Produkte oder Geschäftsmodell-Innovationen. Das Ziel: mehr Flexibilität und internationale Anschlussfähigkeit, insbesondere durch die Orientierung an ISAE 3000 (Revised) über die Prüfung nichtfinanzieller Informationen.
Prüfung mit Prinzipien, nicht mit Schablonen
Ein wichtiger Unterschied: Die neuen Prüfungskriterien sind nicht mehr fest vorgegeben. Stattdessen werden sie passend zum Projekt ausgewählt – solange sie relevante Anforderungen wie Verlässlichkeit und Verständlichkeit erfüllen. Damit wird die Prüfung deutlich individueller und näher an der tatsächlichen Projektpraxis.
Das Prüfungsurteil hat dabei die Form einer Angemessenheitsbeurteilung – es geht nicht um die Prüfung einer Erklärung, sondern um die Beurteilung des Projektgegenstands und um dessen Umsetzung am Prüfungsstichtag (meist zum Projektabschluss).
Agilität im Fokus – auch für die Prüfung
Der neue Standard integriert agile Projektmanagementmethoden wie Scrum und Kanban explizit. Der Wirtschaftsprüfer muss daher flexibler agieren: Sprint-Ziele, schnelle Anpassungen und regelmäßige Risikoanalysen werden Teil der Prüfung. Auch wenn das finale Urteil stichtagsbezogen bleibt, kann der Prüfer über Mängel im Projektmanagement mündlich oder beispielsweise in Form eines Management Letter berichten.
Fazit: Mehr Flexibilität, mehr Relevanz
IDW EPS 850 n.F. bringt die projektbegleitende Prüfung auf ein neues Level: methodisch fundiert, international kompatibel und offen für agile Ansätze. Wirtschaftsprüfer erhalten einen zeitgemäßen und umfassenden Rahmen für die projektbegleitende Prüfung.
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