Unternehmensbewertung: Ermittlung des Beta-Faktors anhand von Peer Groups
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Bildquelle: Smile Studio AP (Adobe Stock)
09/03/2023
| Technologien und Software
| Unternehmensbewertung
Problemfall Beta-Faktor: Bei der Unternehmensbewertung nach dem Ertragswertverfahren schauen Gerichte und Finanzämter auf diese wichtige Kennzahl sehr genau. Gut, wenn Wirtschaftsprüfer dann die richtigen Argumente und Daten im Sinne ihrer Mandanten vorbringen können. Eine spezialisierte Plattform kann hierfür die entscheidenden Daten liefern.
Grundsätzlich ist ein Peer-Group-Vergleich immer stark von der subjektiven Beurteilung des Bewerters geprägt und für die Ermittlung objektivierter Unternehmenswerte kritisch zu sehen. Der Bewerter muss die Peer-Group daher sorgsam auswählen und seine Auswahl argumentativ gut begründen können. Die smartZebra Plattform wurde speziell hierfür konzipiert und unterstützt Anwender bei einer einzelfallbezogenen und sachgerechten Unternehmensbewertung.
Aktuelle Kapitalkosten für eine Unternehmensbewertungen nach dem Ertragswertverfahren zu beschaffen ist eine entscheidende Kernkompetenz erfahrener Wirtschaftsprüfer*innen und Steuerberater*innen . Kein Unternehmen gleicht dem anderen und so ist jede Bewertung höchst individuell. Umso wichtiger sind transparente und verlässliche Daten, mit denen die wichtigsten Parameter zur Unternehmensbewertung nach dem von Gerichten anerkannten Standard IDW S 1 ermittelt werden, einzelfallbezogen und sachgerecht begründbar.
Keine maßgeschneiderten Lösungen beim Beta-Faktor
Beim Beta-Faktor, einer der wichtigsten Kennzahlen, haben die großen Datenanbieter jedoch in der Regel keine maßgeschneiderte Lösung. Wirtschaftsprüfer benötigen hier Zugriff auf verlässliche und aktuelle Daten einer sogenannten Peer Group, d.h. vergleichbarer börsennotierter Unternehmen. Die Daten sollten möglichst einfach nach möglichst vielen Parametern individuell zusammengestellt werden können. Zu diesen Parametern zählen beispielsweise:
- die Branchenzugehörigkeit,
- die Unternehmensgröße,
- der geografische Standort,
- ähnliche Finanzkennzahlen.
Ein Tool auch für schwierige Fälle
Die Plattform smartZebra wurde von Bewertungsexperten entwickelt, die in ihrer eigenen Arbeit eine solche Lösung vermisst haben: Das Angebot wurde speziell für die Unternehmensbewertung konzipiert und dann in enger Zusammenarbeit mit den Benutzern weiterentwickelt. Es fließen internationale Unternehmensdaten ein, die alle spezifischen Berechnungsparameter zur Unternehmensbewertung zur Verfügung stellen.
Über die Suchfunktion können auch für schwierige Fälle vergleichbare Unternehmen gefunden werden, selbst wenn das Bewertungsobjekt nicht börsennotiert ist. Für die Ableitung des unternehmensspezifischen Beta-Faktors ist es dennoch erforderlich, diesen basierend auf einer Gruppe börsennotierter Vergleichsunternehmen abzuleiten.
Der Weg zur richtigen Peer-Group
Bei der Zusammenstellung der Peer Group ist vor allem darauf zu achten, dass Vergleichsunternehmen einbezogen werden, die hinsichtlich der Risikostruktur mit dem Bewertungsobjekt weitestgehend übereinstimmen. Bewerter können zunächst drei Ansätze verfolgen und diese dann weiter verfeinern, wie die folgenden drei Beispiele zeigen:
- Horizontal: „Vergleichsunternehmen für einen deutschen Solarparkbetreiber gesucht“. Hier läge es nahe, sich am internationalen Kapitalmarkt nach Solarparkbetreibern umzusehen. Grundsätzlich wird es zwar regionale Besonderheiten geben, beispielsweise das EEG in Deutschland, aber das Geschäftsmodell wird sich häufig ähneln.
- Vertikal: „Vergleichsunternehmen für einen Schiffsschraubenhersteller gesucht“. Als Vergleichsunternehmen bieten sich Werften an. Die wirtschaftliche Dynamik und konjunkturelle Abhängigkeit eines Zulieferers hängt häufig stark an der Entwicklung der Gesamtbranche, in diesem Falle dem Schiffbau. Weniger geeignet wäre die Schifffahrt, da hier die Abhängigkeit nur noch sehr unmittelbar und zeitlich stark verzögert vorhanden ist.
- Branchenübergreifend: „Vergleichsunternehmen für Eisenbahnhöfe gesucht“. Hier können sich Flughafenbetreiber für die Peer-Group eignen. Die Start- und Landegebühren der Fluggesellschaften sind ein gutes Äquivalent zu den Stationsentgelten, die die Zugbetreiber zu entrichten haben. Wie auch bei den Flughäfen, generieren Bahnhöfe einen großen Teil ihres Umsatzes über die Vermarktung von Einkaufs- und Restaurantflächen. Und zuletzt sind Flughafenbetreiber und Bahnhofsbetreiber Reisedienstleister, wenn auch in verschiedenen Teilbranchen des Transportmarktes.
Anwender berichten regelmäßig, dass die Recherche-Ergebnisse auf der smartZebra Plattform ihnen helfen, eine für sie positive Einigung mit der Finanzverwaltung zu erreichen. Auch in Gerichtsverfahren werden die Beta-Faktoren von smartZebra anerkannt, da sie die Anforderungen des IDW S 1 gut abbilden
Wiederkehrende oder fallweise Nutzung
Die smartZebra Plattform ist dank eines flexiblen Preismodells für alle Wirtschaftsprüfer*innen geeignet, unabhängig davon, ob sie regelmäßig oder nur selten Unternehmen bewerten. Allerdings sollten sie bereits über ein gewisses Basiswissen zur Unternehmensbewertung verfügen.
Da es sich bei der Plattform um eine Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung handelt, sind die technischen Hürden bei der Anwendung gering. Die Firmengründer beraten ihre Kunden*innen individuell und veröffentlichen regelmäßig Hinweise zur Unternehmensbewertung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung grundlegender Zusammenhänge zwischen Bewertungsanlass, Methodik und Bewertungsparametern
Autor: Peter Schmitz
Gründer und Geschäftsführer | smartZebra GmbH
Peter Schmitz ist Geschäftsführer der smartZebra GmbH und Partner der SMART GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zuvor arbeitete er als Leiter des Kompetenzzentrums „Unternehmensbewertung“ in der Konzernleitung der Deutsche Bahn AG und bei Acxit Capital Partners.Weitere Artikel
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