Der Beirat

Frederike Beha

Frederike Beha

COO Join Capital GmbH | Founder Business Model Toolbox

Digitale Tools und Services treiben den Wandel und stellen ganze Geschäftsmodelle auf den Kopf.

Was ist Ihre Motivation, Solon X als Mitglied des fachlichen Beirats zu unterstützen?
Ich sehe und erlebe in den unterschiedlichsten Branchen und Feldern, wie digitale Tools und Services den Wandel treiben, Wertschöpfung sich ändert und ganze Geschäftsmodelle auf den Kopf stellen. Drei zentrale Erfolgsfaktoren sind hierfür das Fundament:
  • Die Lösungen werden eng und kontinuierlich an Kundenbedürfnissen und den Voraussetzungen ausgerichtet und iterativ entwickelt. Um Vertrauen zu entwickeln müssen sie für den Kunden einen klaren Mehrwert liefern.
  • Die Lösungen basieren auf bestimmten Mustern, die bereits in anderen Branchen oder Feldern erfolgreiche Geschäftsmodelle hervorgebracht haben. Nicht in der Idee alleine, sondern in der effizienten Realisierung trennt sich Spreu vom Weizen.
  • Der Mehrwert entsteht durch intelligente Software und Services und entsprechende Prozesse.
Bereits zu Beginn der Reise von Solon X hatte ich gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Schildhauer und dem Institute for Electronic Business das IDW dabei unterstützt mögliche Plattformgeschäftsmodelle und Szenarien zu entwickeln. Daher freue ich mich um so mehr, auch im Weiteren mit meinem Wissen und meiner Erfahrung aus dem Aufbau von Digitalen Geschäftsmodellen und Startups in Verbindung mit meiner Erfahrung Wandel und Digitalisierung innerhalb von Unternehmen Solon X dabei unterstützen weiterzuentwickeln, mit Blick von außen Ideen einzubringen und kritisch zu hinterfragen.
Was wünschen Sie sich für Solon X?
Ich wünsche mir für Solon X, dass die Kernidee Früchte trägt und nicht nur dem Berufsstand, sondern auch deren Mandanten durch optimierte Prozesse und neue Angebote einen Mehrwert und Inspiration bieten kann. Die Plattform soll dabei unterstützen, die vielzähligen Chancen, die im Zuge der Digitalisierung entstehen, nutzen zu können und ebenso Ideen und Innovationen aus dem Berufsstand zu fördern.
  • Was ist Ihres Erachtens die spannendste technologische Entwicklung für den Berufsstand? Wie wird sich diese Ihres Erachtens auswirken?
    Künstliche Intelligenz wird auf die Wirtschaftsprüfung große Auswirkungen haben und diese transformieren: zum einen werden durch entsprechende Lösungen die Prüfung und die Beratung von Mandanten effizienter und präziser werden und durch Analysen und Vorhersagen neue Mehrwerte und Leistungsangebote für Mandanten geschaffen. Hier wird jedoch essentiell sein, wer über die Masse der Daten verfügen wird, die diese Systeme intelligent werden lassen.
    Zum anderen werden Systemen und Applikationen, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen auch Kern-Prozesse bei Mandanten verändern und die Prüfung dieser Prozesse vor neue Herausforderungen stellen. Hier wiederum wird es den Berufsstand insgesamt stärken, wenn Ressourcen verbunden und entwickelte Lösungen untereinander zur Verfügung gestellt werden.
  • Wie beeinflusst die Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb des Berufsstands?
    Neben dem persönlichen Kontakt zum Mandanten und dessen Vertrauen werden diejenigen, einen Vorteil haben, die über entsprechende Tools, Systeme und Daten verfügen und somit die eigene Arbeit effizienter gestalten bzw. auch auf die Anforderungen, die Mandanten an die Wirtschaftsprüfung stellen werden, besser eingehen können. 
  • ESG und Digitalisierung – Ein Widerspruch oder Dream-Team? Warum?
    Mit dem richtigen Design können Digitalisierung und ESG zum Dream-Team werden und sich gegenseitig positiv stützen. Dies fängt damit an, dass vielerorts zunächst Daten erhoben und ausgewertet werden müssen. Und Digitalisierung ermöglicht in manchen Bereichen erst den Wandel. So zum Beispiel bei der Energiewende, der intelligenten Verteilung von Elektrizität oder der kollektiven Nutzung von Speichern. Aber auch beim effizienten Einsatz von Ressourcen, dem Lieferkettenmanagement, der Erhöhung von Sicherheit sowie bei der Einhaltung von Governance.
    Wichtig ist jedoch auch, dass es darauf ankommt, wie Systeme entwickelt wurden. So sehen wir, dass Künstliche Intelligenz beispielsweise bei automatisierten staatlichen Scoringmodellen zu Sicherheit jedoch auch zu Diskriminierung führt. Oder bei Plattformen gewollte Transparenz durch Bewertungen auch ausgenutzt und zu Nachteilen für die Anbieter führen kann.