Digitale Transformation – so steht es um den deutschen Mittelstand
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Bildquelle: Robert Kneschke (Adobe Stock)
23/04/2025
| Digitale Transformation
Unternehmen aller Größenordnungen investieren zunehmend in digitale Technologien, um ihre Prozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Erfahren Sie, wie sich dabei der deutsche Mittelstand positioniert, welche Unternehmen vor besonderen Herausforderungen stehen und in welche Unternehmensbereiche und Geschäftsaktivitäten die Investitionen fließen. Im Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf zwei aktuelle Untersuchungen unter deutschen Unternehmen.
Durch beträchtliche Digital-Investitionen transformieren Unternehmen ihre Geschäftsmodelle und bereiten sich auf die Zukunft vor. Die zunehmende Nutzung von Technologien wie Big Data, Robotik und Künstlicher Intelligenz zeigt, dass es sich nicht nur um einen vorübergehenden Trend handelt, sondern eine nachhaltige Entwicklung darstellt. Auch Wirtschaftsprüfer als Abschlussprüfer oder als Berater sind Teil dieser Prozesse.
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Investitionen in die digitale Transformation
Zunehmende Investitionen im Mittelstand:
Die Digitalisierung im deutschen Mittelstand nimmt Fahrt auf. Laut dem KfW Mittelstandspanel haben zuletzt 35 Prozent der Unternehmen Digitalisierungsprojekte abgeschlossen - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vor-Coronazeit. Dies sind fünf Prozentpunkte mehr als vor Ausbruch der Corona-Pandemie in den Jahren 2017 bis 2019 und zwei Prozentpunkte mehr als von 2020 bis 2022. Das Panel befragt jedes Jahr kleine und mittelständische Unternehmen aller Wirtschaftszweige (Umsatz bis 500 Mio. Euro).
Vor dem Hintergrund, dass Digitalisierungsmaßnahmen üblicherweise in konjunkturell günstigen Phasen angegangen werden, zeigt der aktuelle Befund laut KfW, dass viele Unternehmen offenbar eine große Notwendigkeit für Digitalisierungsmaßnahmen sehen, weil sie beispielsweise mit dauerhaften Nachfrageverschiebungen hin zu digitalen Angeboten und Vertriebswegen rechnen.
Herausforderungen für kleine Unternehmen:
Die digitale Kluft besteht zwischen großen und kleinen Mittelständlern vergrößert sich: Große Mittelständler mit 50 und mehr Beschäftigten investieren deutlich mehr in Digitalisierung als kleinere Unternehmen – auf sie entfallen 41% der Digitalisierungsausgaben, obwohl sie nur 2% der mittelständischen Unternehmen ausmachen.
Während große Mittelständler laut KfW Mittelstandspanel im Durchschnitt 216.000 Euro für Digitalisierungsprojekte ausgeben, investieren kleine Unternehmen lediglich 8.000 Euro jährlich. Diese Spanne beläuft sich aktuell durchschnittlich auf das 27-fache, während sie in den Vor-Corona-Jahren nur das 17-fache betrug.
29 Prozent der Unternehmen wollen Digital-Investitionen erhöhen
Ebenfalls eine Tendenz nach oben zeigt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom – sie umfasst Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten. Auch hier zeigt sich, dass trotz andauernder Rezession viele Unternehmen im laufenden Jahr in ihre digitale Transformation investieren wollen: 10 Prozent wollen deutlich mehr, 19 Prozent wollen eher mehr für Digitalisierung ausgeben als noch im Vorjahr. 2024 lagen die entsprechenden Werte lediglich bei 7 bzw. 14 Prozent.
Die drei häufigsten Digitalisierungsvorhaben im Mittelstand
Am häufigsten investieren Mittelständler mit 63 Prozent in die Digitalisierung ihres Kontakts zu Kunden und Zulieferern. Hinter dieser Projektart verbergen sich häufig die Neugestaltung von Webseiten und die Nutzung von Internetanwendungen wie Onlinebestell- und -bezahlsysteme, die Nutzung von Social Media oder das Ermöglichen von Kundenfeedback. Auch der Datenaustausch innerhalb der Wertschöpfungskette dürfte laut KfW Panel stärker automatisiert und damit digitalisiert werden.
Nur wenig dahinter rangiert die Erneuerung von IT-Strukturen mit 47 Prozent der Nennungen. Darunter fällt die Installation neuer Hardware, die Implementierung neuer IT-Systeme oder einzelner neuer Anwendungen.
Auf Rang drei mit deutlichem Abstand folgen Projekte zum Aufbau von Digitalisierungs-Kenntnissen. Hierzu zählen die Inanspruchnahme von Beratungsdienstleistungen oder die Weiterbildung von Beschäftigten.
Nutzung digitaler Technologien nimmt zu
Eine Reihe digitaler Technologien ist inzwischen in den Unternehmen angekommen oder steht kurz vor der Einführung – so die Bitkom-Umfrage bei Unternehmen ab 20 Beschäftigten:
- Big Data: 44 Prozent (im Vorjahr 37 Prozent), weitere 38 Prozent sind in der Planungs- oder Diskussionsphase.
- Robotik: 38 Prozent (2024: 36 Prozent), 34 Prozent überlegen dies derzeit.
- Internet of Things (IoT): 37 Prozent (2024: 30 Prozent), 45 Prozent denken darüber nach.
- Virtual und Augmented Reality (VR/AR): 32 Prozent (2024: 29 Prozent), 24 Prozent planen es.
- Autonome Fahrzeuge: 22 Prozent (2024: 18 Prozent), 32 Prozent überlegen dies.
- Künstliche Intelligenz: 17 Prozent (2024: 13 Prozent), 40 Prozent sind in der Planungs- oder Diskussionsphase.
Wo wird Künstliche Intelligenz eingesetzt?
Aktuell wird KI laut Bitkom in den Unternehmen vor allem im Kundenkontakt (86 Prozent) eingesetzt. Mit weitem Abstand auf Rang 2 folgen Marketing und Kommunikation (47 Prozent). Nochmals deutlich dahinter rangieren die Bereiche Produktion (16 Prozent) sowie in Forschung und Entwicklung (15 Prozent). In weiteren Unternehmensbereichen kommt KI in geringem Umfang zur Anwendung: im Management, in der Personalabteilung sowie allgemein beim internen Wissensmanagement (je 6 Prozent), in der Rechts- bzw. Steuerabteilung (2 Prozent) sowie in der IT (1 Prozent).
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